• Blog
  • Bizeps/Trizeps Liegestütz

Liegestütz

Bizeps/ Trizeps, Bewegung „Liegestütz“:

Die Hand ist am Boden fixiert. Die Schwerkraft bringt den Körper runter zum Boden. Hier bekommen wir die Ellbogenbeugung umsonst, genau wie die Kniebeugung beim Gehen. Für die Ellbogenstreckung müssen wir unseren Körper gegen die Schwerkraft nach oben drücken. Wenn der Körper runter geht, wird der Trizeps gelängt. Er bremst die Ellbogenbeugung ab. Wenn dabei der Endpunkt erreicht wird, transformiert er das Abbremsen in Beschleunigung und streckt den Ellbogen auf dem Weg nach oben. Was macht dabei der Bizeps? Wir wissen das der Bizeps ein Beuger ist und wenn er den Ellbogen konzentrisch beugt, bremst er die Ellbogenstreckung ab, wenn diese durch Schwerkraft kreiert wird. Zum Beispiel wenn sich die Handinnenfläche an der Schulter befindet und wir den Unterarm im dreidimensionalen Raum bis zum Endpunkt der Ellbogenstreckung fallen lassen. Die Schwerkraft verursacht hier die Streckung. Bei der Liegestütz, wenn der Körper durch die Schwerkraft runter gedrückt wird, entsteht Ellbogenbeugung, keine Streckung. In dieser Transformationszone will der Bizeps den Unterarm beugen. Aber die Hand ist am Boden fixiert. Wieder wirken Bodenreaktionskräfte. Alles was der Bizeps machen kann ist am proximalen Ende des Unterarms zu ziehen und diesen medial zum Zentrum des Körpers zu ziehen. Dabei entsteht Ellbogenstreckung.

 

Diese paradoxen Effekte für Bizeps und Ischios (siehe Artikel Ischios) entstehen nur durch die Fixierung von Hand und Fuß mit dem Boden. Ischios und Quadrizeps sind Synergisten wenn der Fuß den Boden berührt. Bizeps und Trizeps sind keine Antagonisten bei der Liegestütz, denn sie erfüllen dieselbe Aufgabe. Zuerst abbremsen und Kontrolle der Abwärtsbewegung, dann umwandeln / transformieren der Energie mit dem Ziel den Körper gegen die Schwerkraft nach oben zu beschleunigen. Das Modell der Agonisten und Antagonisten ist bei den meisten funktionellen Bewegungen ungenügend. Die Anatomie zu kennen ist nicht ausreichend um zu verstehen wie der Muskel funktioniert. Muskelfunktion entsteht erstens durch die Bewegung die gemacht wird und zweitens durch die Position des Körpers im Raum sowie durch Schwerkraft, Bodenreaktionskraft, Masse und Moment. Der Körper verarbeitet diese Information durch die Propriozeptoren und diese entscheiden wie das Problem synergistisch gelöst wird.